Unsere Geschichte
Verfasser: Achim Hallerbach (bis April 2003) & Martina Jühlen (bis Dezember 2009)
Über 100 Jahre Bläserchor Schöneberg 1899 e.V.
– Tradition und Fortschritt im Einklang.
Wir wissen nicht, was die Menschen vor über 100 Jahren gedacht und gefühlt haben. Wahrscheinlich aber haben auch sie, wie wir heute, gespannt auf das kommende Jahrhundert geblickt: Was wird das 20. Jahrhundert, so haben die Menschen sicherlich damals auch überlegt, was wird dieses Jahrhundert bringen an Liebe und Freude - aber auch an Not und Leid.
Die Menschen im Asbacher Land scheinen sich aber gedacht zu haben: Was auch immer kommen mag, gemeinsame Freude ist doppelte Freude und gemeinsam ertragenes Leid ist halbes Leid. Deshalb haben sie kurz vor dem Sprung ins neue Jahrhundert einen Verein gegründet: Den Bläserchor Schöneberg 1899 e.V.
Die Geburtswiege bildete die am 8. Dezember 1869 von Pastor Franke gegründete Jünglings-Kongregation. „Eine Anzahl braver Jünglinge der Pfarrei“ gründeten sich am Fest der „unbefleckt empfangenen Jungfrau und Gottesmutter“ zur Marianischen Jünglingskongregation. 49 Jungmänner wurden feierlich in die Vereinigung aufgenommen und zu Sodalen ernannt, was Gefährte oder Freund bedeutet. Ziel eines jeden Kongregationsmitglieds war der „ernste Kampf mit den bösen Mächten, den inneren und äußeren, seine Jugendjahre sichern vor falschen Wegen, vor Abgründen, vor Sünden“.
Der Präses der Jünglingskongregation, Vikar Richarz, gründete 30 Jahre später, am 12. September 1899, aus der Jünglingskongregation einen Musikverein. Auf dessen Antrag beschlossen die Mitglieder bei der Vereinsgründung einstimmig „die Anschaffung von neun Musikhörnern“. Gründungsort, Probe- und Vereinslokal war der damalige Gasthof „Manns“ in Asbach, Bitzenstraße. Seit dieser Zeit besteht der Bläserchor Schöneberg.
Die Leitung der Musikkapelle übernahm Vikar Richarz selbst und somit war auch der Sinn und Zweck des Vereins vorgegeben: Die musikalische Gestaltung von katholischen Festtagen, die Teilnahme bei kirchlichen Veranstaltungen und an Prozessionen.
Nach so viel Engagement war es nicht verwunderlich, dass Präses Richarz Karriere machte. Anfang dieses Jahrhunderts wurde er zum Pastor in Bruchhausen berufen. Und die Vereinsmitglieder nutzten dies sofort zu einem kleinen Abschiedsständchen. In einer Anekdote heißt es dazu: „Bei der Einführung in Bruchhausen begaben sich die Mitglieder - ohne Wissen des Gründers - dorthin. Als die Prozession durch den Ort zog, wurde an versteckter Stelle die Hymne „Die Himmel rühmen“ angestimmt. Sofort ließ Pastor Richarz die Prozession anhalten und begab sich zu seinen Schülern. Er war von der Anhänglichkeit und Treue seiner Schützlinge zutiefst ergriffen.“
Die weitere Leitung der Musikkapelle übernahm August Schepp. Er erweiterte auch das Programm: Neben kirchlichen Veranstaltungen spielten die Musiker auch bei weltlichen Festen auf - zum Beispiel an Kaisers-Geburtstag, der als ein „Hoher Festtag“ galt.
1910 wanderte August Schepp nach Holland aus. Neuer Leiter wurde der ehemalige Militärmusiker Schallenberg, der den Verein mit Disziplin und Strenge weiterführte.
Dann zogen düstere Wolken auf. Der 1. Weltkrieg begann 1914 und legte das Vereinsleben zwangsläufig bis Kriegsende 1918 lahm. Nur dem hohen persönlichen Einsatz des Gründungsmitglieds Peter Koch aus Schöneberg war es dann zu verdanken, dass 1919 aus kleinen Anfängen mit teilweise nur neun Mitgliedern der Verein wieder aufgebaut wurde. Nachwuchs wurde geworben und immer mehr junge Menschen kamen zu den Proben und Auftritten. Der Bläserchor bildete die Keimzelle einer regen Nachwuchsarbeit.
Dann kam das Jahr 1933. Regierungsseitig wurden die Jungmännervereine aufgelöst und ihr Vermögen beschlagnahmt. Kurze Zeit später wurde diese Maßnahme rückgängig gemacht. Im Jahr 1935 kam die polizeiliche Anordnung, dass Musikkorps in Jugendvereinen nicht mehr musizieren durften. Am 4. September 1935 wurde daher die Musikkapelle dem Pfarrkirchenchor angegliedert. Die Instrumente, die bei den Mitgliedern waren, wurden dem Kirchenchor übergeben. Am 4. Februar 1938 schließlich wurde durch die Geheime Staatspolizei jegliche Tätigkeit der Jünglings-Kongregation in der Pfarrei Asbach wie in der gesamten Erzdiözese Köln untersagt. Das Vereinsvermögen wurde beschlagnahmt. Somit kam das Vereinsleben erneut zum Erliegen. Der 2. Weltkrieg begann.
Nach den Kriegswirren trafen sich 1945 einige Mitglieder des Vereins mit dem alten und neuen Stabführer Peter Koch, um zur eigenen und zur Freude anderer zu musizieren. Aufgespielt wurde jetzt zu kirchlichen und weltlichen Anlässen. Höhepunkte eines jeden Jahres war ein Musikfest unter Mitwirkung auswärtiger Vereine.
1960 legte der spätere Ehrendirigent Peter Koch aus Schöneberg aus Altersgründen sein Amt nieder. Neuer Leiter wurde Willi Heuser aus Windhagen. Mit ihm nahm der Verein einen weiteren neuen Aufschwung. Alle aktiven Mitglieder bekamen erstmalig eine einheitliche Uniform und der Bestand an Musikinstrumenten wurde ergänzt.
Im Jahr 1969 feierte der Bläserchor Schöneberg unter großer Teilnahme der Bevölkerung sein 70-jähriges Bestehen im Saale Lorscheid in Schöneberg. Neben vielen Nachbarvereinen und Ehrengästen konnte die Kapelle auch den Musikverein Fanfare „De Escho“ Hout Blerick aus Holland begrüßen und mit ihm gemeinsam den Schlussmarsch „Alte Kameraden“ unter der Taktführung des Ehrendirigenten Peter Koch zum Besten geben.
1970 musste Willi Heuser aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten. Als neuer Dirigent kam Josef Sauer aus Parscheid. Er hat es verstanden, den Bläserchor Schöneberg durch eigenes Können und persönliches Engagement auf ein hohes musikalisches Niveau zu bringen.
Sein 75-jähriges Bestehen konnte der Verein im Jahre 1974 im Saale Lorscheid in Schöneberg feiern. Dabei wurde Willi Heuser Ehrendirigent. Der Bläserchor hatte bei seinem Jubiläum 35 aktive Mitglieder und rund 15 Nachwuchsschüler.
Am 1. Januar 1977 übernahm der Bundeswehrmusiker Franz Seidenberg aus Siegburg das Amt des Dirigenten des Bläserchors von Josef Sauer, der aus Altersgründen ausschied. Durch den neuen Leiter erfuhr der Verein wiederum neue Impulse im musikalischen Bereich. In besonderer Weise nahm sich der Verein der Jugendarbeit an: Die Jugendlichen im Alter von 11 bis 16 Jahren wurde in einer Jugendkapelle zusammengefasst, die mit großem Engagement vom Vize-Dirigenten Matthias Buchholz aus Heide geleitet wurde.
Musikalischer Höhepunkt des Jahres 1980 war am 9. August die Teilnahme beim Platzkonzert am Deutschen Eck in Koblenz zu „25 Jahre Rhein in Flammen“. Der Bläserchor war dabei ein Teil des „Westerwald Orchesters“ mit insgesamt 145 Musikern. Geleitet wurde das Orchester von Hans Forler aus Altenkirchen. Er übernahm offiziell am 30. Oktober 1980 den Taktstock des Bläserchor Schöneberg von Franz Seidenberg. Unter der neuen Leitung konnten die Musiker ihr musikalisches Niveau nochmals verbessern. Einen neuen Stellenwert errang auch die Ausbildung des Nachwuchses. Im Juni des gleichen Jahres konnte erstmals das Brunnenfest gefeiert werden, das bis 1994 zu einem festen Bestandteil in Schöneberg wurde.
Am 6. April 1981 wurde der Bläserchor Schöneberg in das amtliche Vereinsregister eingetragen. 1982 produzierte Dirigent Hans Forler unter anderem mit dem Bläserchor Schöneberg eine Single-Schallplatte mit Märschen. Das 85-jährige Bestehen konnten die Mitglieder unter großer Teilnahme der Bevölkerung 1984 auf dem Brunnenplatz in Schöneberg feiern.
1990 wird Dieter Bergmann vom Stabsmusikkorps der Bundeswehr neuer Dirigent. Unter seiner Leitung veranstaltet der Bläserchor 1991 das 1. Neujahrskonzert im Bürgerhaus in Asbach. Im selben Jahr wird der erste Jugendarbeitskreis gegründet. Aufgabe ist die Interessenvertretung der Nachwuchsjugendlichen und die Durchführung von Freizeitmaßnahmen.
Anlässlich des Diözesan-Erntedankfestes im Oktober 1991 spielte der Bläserchor erstmals im Kölner Dom. Den Festgottesdienst zelebrierte Erzbischof Joachim Kardinal Meisner. Zwischen der Katholischen Landvolkbewegung des Erzbistums Köln (KLB) und dem Bläserchor entwickelt sich eine intensive freundschaftliche Verbindung.
Musikalischer Höhepunkt des Jahres 1992 war die Ausrichtung des 9. Kreismusikfestes, welches in Schöneberg gefeiert wurde. Der Jugendarbeitskreis organisierte eine „Anti-Drogen-Disco“; mit der Aufführung der „Vogelhochzeit“ verzeichnete der Vereinsnachwuchs große Resonanz. In diesem Jahr fand auch erstmals eine Jugendfahrt statt. Ziel waren die Bavaria Filmstudios in München, wo die Kinder und Jugendlichen an einer Fernsehaufzeichnung zur ARD-Sendung „Disney-Club“ teilnahmen. Im gleichen Jahr produzierten Musik- und Gesangvereine der Ortsgemeinden Asbach und Neustadt/Wied unter Mitwirkung des Bläserchors Schöneberg eine Doppel-Musikkassette.
1993 stand eine Konzertreise in die neue Bundeshauptstadt Berlin auf dem Veranstaltungsprogramm des Vereins. Ein Empfang durch die Präsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses, Dr. Hanna-Renate Laurien, und ein Konzert im ehemaligen Preußischen Landtag bildeten den Höhepunkt. Erstmals gestaltete der Bläserchor auch die „Musikantenecke“ auf der Asbacher Kirmes. Abschluß des Jahres bildete ein gemeinsames Konzert mit dem Musikverein in Kaisersesch.
Das Jahr 1994 wird durch drei Ereignisse im Vereinsleben bestimmt: Der Kölner Komponist und Berufsmusiker der Bundeswehr Karl-Heinz Runkel wird neuer Dirigent und der Verein feiert vom 16. bis 18. September sein 95-jähriges Jubiläum. Schließlich führte die Konzertreise in diesem Jahr nach Rom. Hier gestalteten die Musiker die Feier zur Seligsprechung der Gründerin der Kamillianerinnen, Mutter Josefina Vannini, auf dem Petersplatz mit Papst Johannes Paul II. Die eigens komponierte Kamillus-Hymne wurde während der Festmesse uraufgeführt. Zwei Tage später musizierte der Bläserchor „als erster Musikverein überhaupt“ im Petersdom.
Auch in den Jahren danach gab es zahlreiche Aktivitäten. Erstmals in der Vereinsgeschichte führten die Nachwuchsjugendlichen des Bläserchors das eigens geschriebene Musiktheater „Brutus, der Stegosaurier“ auf. Ein sozialkritisches Kindermärchen mit der thematischen Auseinandersetzung von Ausgrenzung und Integration in der Gesellschaft.
Im Juli 1996 pflegte man die Freundschaft zur Stadtmusik Tiengen mit einer Konzertreise in den Schwarzwald. Neben zahlreichen Auftritten in nah und fern besuchte der Verein auf Einladung des Wissener Bundestagsabgeordneten Ulrich Schmalz vom 22. bis 25. Oktober 1997 Berlin. Die Teilnehmer besichtigten die sich entwickelnde und aufblühende Bundeshaupthauptstadt mit ihren historischen und traditionsreichen Gebäuden.
Vom 29. Mai bis 01. Juni 1998 führte eine Konzertreise zu einem Internationalen Musiktreffen nach Corcoué sur Logne (Frankreich). Nicht nur die atlantische Meeresluft, auch der französische Landwein hinterließ seine Eindrücke. Vize-Dirigent Erwin Buchholz dirigierte im örtlichen Stadion hunderte Musiker. Musik verbindet und versteht jeder, trotz verschiedener Sprachen und Kulturen.
Das Jubiläumsjahr 1999 startete mit einem Führungs- und Generationenwechsel im doppelten Sinne. Dirigent Karl-Heinz Runkel beendete aus beruflichen Gründen seine Tätigkeit. Vorsitzender Ludwig Hähn aus Schöneberg übergab nach 38 Jahren Vorstandstätigkeit sein Amt in die jüngeren Hände von Erwin Buchholz aus Heide. Anlässlich des 100-jährigen Bestehens vom 13. bis 16. Mai 1999 in der Asbacher Mehrzweckhalle erhielt Ludwig Hähn die Ernennungsurkunde zum ersten Ehrenvorsitzenden des Musikvereins.
Im Rahmen des Festaktes anlässlich der Jubiläumsfeier, wurde am 16. Mai 1999 die neue musikalische Leitung vorgestellt. Erstmals wird der Bläserchor Schöneberg von einer Frau dirigiert. Annette Uebe übernimmt den Dirigentenstab.
Aufgrund der hundertjährigen aktiven Musiziertradition wurde der Bläserchor Schöneberg mit der von Bundespräsident Heinrich Lübke 1968 gestifteten PRO MUSICA-Plakette ausgezeichnet. Die zentrale symbolische Verleihung auf Bundesebene erfolgte am 14. März 1999 in Frankfurt/Oder durch Bundesinnenminister Otto Schily. Der Bläserchor zählt zwischenzeitlich 48 aktive Musikerinnen und Musiker und über 40 in der Ausbildung befindliche Kinder und Jugendliche.
Am 8. Januar 2000 bestand Annette Uebe mit Bravour ihr erstes Neujahrskonzert im Asbacher Bürgerhaus und eroberte sich die Herzen der Musikfreunde. Erstmals wird im März das Frühlingsfest im Bürgerhaus veranstaltet. Zu einem kurzweiligen Programm für Jung und Alt sind alle Mitglieder, Freunde, Gönner und Musikinteressierte zu Kaffee, Kuchen und Getränken eingeladen. Langjährige traditionsreiche Freundschaften werden auch im Jahr 2000 gepflegt. Der Musikverein Concordia Kapellen feierte am 17./18. Juni sein 95-jähriges Bestehen im Festzelt in Kapellen. Damit wird eine seit über 30 Jahren intensive Partnerschaft in ihrem Fortbestand gesichert. Die Zahl der Nachwuchsjugendlichen wuchs. Insgesamt 55 Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 17 Jahren befinden sich in der Ausbildung, davon 45 Mädchen und zehn Jungs.
Das traditionelle Neujahrskonzert eröffnete das neue Jahr 2001. Dirigentin Annette Uebe überzeugte mit ihrer eigenen musikalischen Handschrift. Aus beruflichen und privaten Gründen legte sie ihre Dirigententätigkeit im Frühjahr nieder.
Wer einmal in Rom war, möchte auch ein zweites Mal und vielleicht noch viel öfter dorthin. Dieses Glück erhielt der Bläserchor Schöneberg im November 2001. Eine zweite Konzertreise führte wieder in die italienische Metropole und in den Vatikan. Der Anlass war die Seligsprechung des Gründers der Kamillianer, Pater Luigi Tezza, auf dem Petersplatz mit Papst Johannes Paul II. Ein umfangreiches Programm mit musikalischen und visuellen Höhepunkten, Besichtigungen und einmaligen Erlebnissen. Trotz höchster Sicherheitsstufen war für die Musiker völlig überraschend das Gruppenfoto mit dem Heiligen Vater auf den Stufen des Petersdom. Musikalische Unterstützung leisteten die Freunde des Musikvereins Concordia Kapellen sowie deren Anhänger vom Niederrhein. Eine Konzertreise, die das freundschaftliche Bündnis zusätzlich stärkte.
Im Dezember feierte der Kölner Weihbischof Manfred Melzer mit den Rom-Pilgern und dem Bläserchor Schöneberg einen festlichen Dankgottesdienst in der Asbacher Pfarrkirche. „Ein wenig Rom in Asbach. Ein wenig von der Atmosphäre wird sichtbar“, so stimmte Oberin Schwester Gabriela auf den feierlichen Dankgottesdienst ein. Der Altarraum der Pfarrkirche war mit gelb-weißen Bändern und den charakteristischen gelben Rom-Halstüchern ausgeschmückt. Kerzen mit dem roten Kreuz der Kamillianer zierten den Altar. Das neben dem Tabernakel stehende Bild des Anfang November seliggesprochenen Pater Luigi Tezza vergegenwärtigte sein früheres Wirken. Wie in Rom!
Ein besonderes Schmankerl präsentierte der Bläserchor in Zusammenarbeit mit der Ortsgemeinde Asbach. Im April 2002 gastierte erstmals das Johann Strauß Ensemble Köln im Asbacher Bürgerhaus. Mit dem „Wiener Frühlingskonzert“ und „Die verflixte Orchesterprobe“ gab es klassische Musik einmal anders präsentiert. Mal juxig, mal verwegen, mal dezent und ästhetisch. Ein erfolgreiches Programm für die älteren Musikinteressierten und speziell für die Kleinsten. Das Jahr 2002 stand im Zeichen des Wechsels der musikalischen Leitung. Die dirigentenlose Zeit überbrückte erfolgreich Vize-Dirigent Erwin Buchholz. Die länger andauernde Nachfolgesuche war dann schließlich mit Erfolg gekrönt. Im Herbst übernahm der Kirchener Berufsmusiker (Trompeter) Rüdiger Bröhl den Dirigentenstab. Die Probenarbeit konzentrierte sich umgehend auf ein neues Musikprogramm für ein Konzert im Mai 2003.
Im Oktober gab es ein besonderes „Jubiläum“ zu feiern: Das was vor über 30 Jahren als Kennenlernen auf einem Musikfest in Erpel begann, ist heute eine „dicke“ und unzertrennliche Freundschaft zwischen dem Musikverein Concordia Kapellen (Niederrhein) und dem Bläserchor Schöneberg geworden. Aus diesem Anlass trafen sich beide Vereine auf „neutralem Boden“ in Bitburg (Eifel). Geselliges Beisammensein, ein gemeinsames Platzkonzert und der Austausch von Anekdoten aus drei Jahrzehnten standen im Mittelpunkt.
Die Jugendausbildung steht auch im Jahr 2003 an vorderster Stelle. Im Rahmen des vierten Frühlingsfestes im Bürgerhaus konnten die Nachwuchsschüler ihr Können unter Beweis stellen. Im April heißt es für den Bläserchor Schöneberg erstmals "Wir sind On(-line)". Ein umfassendes Informationsangebot präsentiert der erste Internetauftritt des Musikvereins der Öffentlichkeit.
In den vergangenen 100 Jahren spielte der Verein im Kulturleben der Gemeinde Asbach immer eine wichtige Rolle. Alle kirchlichen Feste, Jubiläen und die Mehrzahl der weltlichen Feiern werden durch den Bläserchor Schöneberg 1899 e.V. musikalisch umrahmt. Rund 50 bis 60 Auftritte im Jahr beweisen die Beliebtheit und das Renommee des Vereins.
Es darf nicht unerwähnt bleiben, dass auch die öffentliche Hand, vor allem die Ortsgemeinde, in den vergangenen Jahren dem Bläserchor Schöneberg durch finanzielle Unterstützung Rückhalt geboten hat und damit einen hohen Stellenwert der ehrenamtlichen Tätigkeit sowie Jugendarbeit einräumt. Garant für die kommenden 100 Jahre sind auch weiterhin das Engagement jedes Einzelnen und der Gemeinschaft, die gute Zusammenarbeit, die kameradschaftliche Atmosphäre sowie die hervorragende Ausbildung.
Im Jahre 2004 durfte der Bläserchor Schöneberg sein 105-jähriges Bestehen feiern, und zwar im Rahmen eines Frühlingsfestes vom 14.-15. März. Auftakt des Jubiläums bot samstags die Aufführung des Bonner Improvisationstheaters „Die Springmaus“, welches nicht nur die MusikerInnen des Bläserchors, sondern ebenfalls die zahlreichen Besucher begeisterte. Am Sonntag zelebrierte Prälat Adolph Opheys den von uns musikalisch mitgestalteten Gottesdienst in der Asbacher Pfarrkirche.
Im Anschluss fanden sich befreundete Musikvereine, Freunde und Gönner des Bläserchors Schöneberg im Bürgerhaus zusammen um das Jubiläum dort im Rahmen eines musikalischen Frühschoppen mit anschließendem Kaffee- und Kuchenbuffet gemeinsam ausklingen zu lassen.
Da der Bläserchor Schöneberg besonderen Wert auf die Freundschaftspflege zu anderen Musikvereinen legt, stand im Juni 2005 der Besuch des Musikvereins „Concordia Kappellen 1905 e.V.“ am Niederrhein an. Anlässlich der in Kappellen gefeierten Jubiläumskirmes ließen wir es uns nicht nehmen, der Einladung zur Mitgestaltung des so genannten „Sternenmarsches“ zu folgen. Der eigentliche Höhepunkt dieses Wochenendes war jedoch für uns MusikerInnen das gemeinsame Frühschoppenkonzert am Sonntagmorgen. Es ist für den Bläserchor Schöneberg immer wieder ein schönes Erlebnis, mit befreundeten Musikvereinen gemeinsam zu musizieren.
Aus diesem Grund war es für den Bläserchor Schöneberg eine besondere Freude und Ehre, im Jahre 2006 Ausrichter des 20. Kreismusikfestes zu sein, zu dem vornehmlich die dem Kreismusikverband zugehörigen Musikvereine geladen werden. Auch wenn an einem solchen Musikfest kein gemeinsames Großkonzert stattfinden kann, so bietet diese Feierlichkeit immer wieder Gelegenheit, sich mit anderen MusikerInnen auszutauschen, neue Kontakte zu schließen oder alte zu pflegen.
Um nicht nur die die Kameradschaft zwischen den befreundeten Musikvereinen zu fördern, sondern auch vereinsinterne, unternahmen wir vom 09. bis 10. September 2006 einen Vereinsausflug nach Weringerode. Als ein Programmpunkt stand der Besuch in einem alten Bergwerkstollen an, in dem die MusikerInnen mittels Zug einfuhren. Durch die kompetente Führung wurde unser Interesse schnell geweckt, und ein authentischer Eindruck von der harten Arbeit in einem Bergwerkstollen vermittelt. Dann ging es weiter zur Landesgartenschau, wo wir die Besucher mit unserer Musik erfreuten. Zuletzt gaben wir ein Unterhaltungskonzert auf dem von herrlichen Fachwerkhäusern gesäumten Marktplatz, bevor wir die Heimreise in den schönen Westerwald antraten.
Aufgrund der positiven Resonanz des Publikums auf die in 2004 stattgefundene Aufführung des Improvisationstheaters „Die Springmaus“, lud der Bläserchor Schöneberg dieses im Jahr 2007 erneut ins Asbacher Bürgerhaus ein. Mit viel Witz und ausgeklügelter Improvisationskunst begeisterten sie abermals das Asbacher Publikum.
Der Sommer war, wie so oft, mit zahlreichen Auftritten gefüllt. Besonders zu erwähnen sei hier das Unterhaltungskonzert anlässlich des 125-jährigen Jubiläums des Tus Asbach als auch die musikalische Mitgestaltung des Rheinland- Pfalz- Tages in Baumholder.
Der große Festzug war für uns sehr anstrengend, aber ein unvergessliches Erlebnis. Auf der Asbacher Kirmes veranstalteten wir den 1. Kreismusiktag des Kreismusikverbands Neuwied. Diese Festlichkeit nahmen wir zum Anlass, zwei Vereinsmitgliedern die gebührende Anerkennung für ihr jahrelanges musikalisches, aber auch außermusikalisches Engagement auszusprechen. Durch die Ernennung zum Ehrenmitglied des Bläserchors Schöneberg würdigte und bedankte sich der Musikverein offiziell bei Richard Schimmels (Heide) und Toni Schütz (Schöneberg) für ihre langjährigen, und in besonderer Weise unterstützenden Aktivitäten zugunsten des Vereins „… denn wenn es heißt “Anpacken“, sind sie zur Stelle…“ ,so der Vorsitzende.
Bevor es schließlich im Oktober in die alljährliche „heiße Phase“ der Konzertvorbereitung ging, unternahmen der BS und der Musikverein „ Concordia Kapellen“ anlässlich unserer 35-jährigen Freundschaft einen zweitätigen Ausflug zur Jugendherberge Freusburg. Nachdem wir nicht nur gemeinsam gefeiert, sondern auch geprobt hatten, gaben wir ein Unterhaltungskonzert auf dem Bauernmarkt in Wilnsdorf.
Die Jahre 2008 und 2009 waren durch Veränderungen, Ereignisse und Festlichkeiten geprägt. Nach fast zehn Jahren legte Erwin Buchholz 2008 sein ehrenamtliches Amt als
1. Vorsitzender aus privaten und persönlichen Gründen nieder, sodass er auf der Jahreshauptversammlung 08 zu einer Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung stand. Als Nachfolger wählten die aktiven und inaktiven Mitglieder Ewald Buchholz aus Bennau. Er selbst ist seit über 30 Jahren Trompeter im Bläserchor Schöneberg und bekleidete bereits mehrere Jahre vor seiner Wahl zum 1. Vorsitzenden das Ehrenamt des Kassierers.
Als außermusikalisches Highlight engagierte der BS im April 2008 den Comedy- Star Bernhard Hoecker für eine Aufführung seiner 2. Solotour „ Ich hab´s gleich!“ im Asbacher Bürgerhaus. Bekannt ist der Moderator und Komiker u. a. aus der wöchentliche Raterunde „Genial daneben“ und „Die Comedy Arena“ als auch als (ehemaliger) Akteur des Improvisationstheaters „Die Springmaus“.
Neben diversen Auftritten im Sommer, freuten sich die aktiven Mitglieder über die musikalische Mitgestaltung der am 01. Juni zelebrierten Primiz unseres fördernden Mitglieds René Stockhausen.
Des Weiteren waren wir zum ersten Mal am 21.September auf der Gewerbeschau in Asbach vertreten. Der Hintergrund sollte das Nahebringen von Instrumenten an die Besucher, insbesondere aber an die Kinder und Jugendlichen aus der Gemeinde Asbach sein. Allerdings stellt dies für den Musikverein eine große Herausforderung dar, denn in der heutigen Zeit gibt es eine Vielzahl an Freizeitangeboten, die das Erlernen eines Orchester- bzw. Blasinstrumentes scheinbar übertrumpfen. Nichts desto trotz freuen wir uns immer wieder, wenn junge Menschen ihr Interesse für ein (Blas-) Instrument entdecken und ihre Freizeit mit Freude und Spaß unserem Verein widmen und heißen diese herzlich Willkommen.
Das Jahr 2009 war für den Bläserchor Schöneberg ein besonderes Jahr, denn er feierte sein 110-jähriges Bestehen. Da ein solches Ereignis nicht im stillen Kämmerchen gefeierten werden sollte, veranstaltete der BS vom 11.-13. September ein Jubiläumswochenende. Die Schirmherrschaft dieser Festlichkeit übernahm der Ortsbürgermeister Helmut Reith.
Als besonderes Highlight organisierte Bläserchor Schöneberg ein Konzert der Kastelruther Spatzen am Freitagabend, welches in der Messehalle 3b des Vorteil Centers Asbach stattfand.
Samstags lud der BS zu einer Geburtstagsparty mit DJ und einer Brasilshow im Asbacher Bürgerhaus ein und sonntags war der Bläserchor Schöneberg Ausrichter des 22. Kreismusikfestes. Nach dem musikalischen Festgottesdienst in der Pfarrkirche Asbach schloss sich ein Festkommerz im Asbacher Bürgerhaus an, in dessen Rahmen einige unserer aktiven MusikerInnen für ihre Mitgliedschaft im Verein geehrt wurden.
Das gesellige Beisammensein am Nachmittag wurde durch ein Freundschaftsspiel der Mitgliedsvereine musikalisch untermalt.